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Ein ausgiebiges Wannenbad ist für viele Menschen der Inbegriff der Entspannung. Mit Badewannenabdeckungen lässt sich das Badevergnügen noch bequemer und komfortabler gestalten, und mit ihrer Hilfe wird das Badezimmer zum Multifunktionsraum. Klingt eigentlich nach dem perfektem Zubehör für alle, die gern lange in der Badewanne liegen und ihr Badezimmer schöner gestalten wollen. Doch bei den meisten Badewannenabdeckungen gibt es einen dicken Wermutstropfen - den Preis. Dafür machen die Abdeckungen das Bad flexibel nutzbar. Zur Nor kann man auf den bequem gepolsterten Auflagen sogar schlafen und das Bad wird zum provisorischen Gästezimmer. Die Foto-Show zeigt Varianten und Einsatzmöglichkeiten von Badewannenabdeckungen.
Insgesamt folgen die großen Markenhersteller mit ihrem Angebot verschiedener Varianten an Badewannenabdeckungen einem anhaltenden Trend, wonach das Badezimmer immer näher an den übrigen Wohnbereich heran rückt. Es soll heute mehr sein als nur der Ort, an dem man sich der Körperhygiene widmet. Badewannenauflagen machen den Nassbereich nicht nur flexibler nutzbar, sondern den Aufenthalt dort auch deutlich angenehmer und komfortabler.
Angeboten werden Badewannenabdeckungen in unterschiedlichen Varianten von nahezu allen wichtigen Herstellern der Bad-und-Sanitär-Branche. Bei Kaldewei besteht die "Relaxliege" aus drei einzelnen Elementen, die entweder einzeln genutzt werden können oder zusammen eine ebene und stabile Liegefläche bilden.
So oder so ähnlich sind die Badewannenabdeckungen der meisten Hersteller konstruiert. Bei Duravit heißen diese zwar "Bathtub Covers", aber ansonsten folgt man auch hier dem Prinzip mehrerer Einzelelemente. "Vier Elemente in Folge ergeben eine komplette Abdeckung der Wanne und schaffen eine bequeme Liegefläche, die bis zu 150 Kilogramm pro Element belastet werden kann", erklärt Jörn Ikels, Geschäftsbereichsleiter Wannen und Wellness bei Duravit.
Damit ist jedes einzelne Element stabil genug, das Gewicht eines Erwachsenen zu tragen. Das macht die Badewannenabdeckung äußerst flexibel. "Eine Kombination aus nur zwei Elementen bietet sich für ein komfortables Fußbad an, während ein Element das perfekte Tablar ist, um Buch, Sektglas oder Wasserkaraffe griffbereit zu haben, wenn man gemütlich in der Wanne schwelgt", veranschaulicht Ikels die diversen Nutzungsmöglichkeiten.
Ins gleiche Horn stößt man auch bei Hersteller Kaldewei. "Egal, ob als Liege, Ablage oder Sitz, die Funktionen der 'Relaxliege' sind sehr vielfältig", so der Ahlener Badausrüster. Zusammengelegt und durch Druckknöpfe verbunden ergeben die Einzelelemente eine gepolsterte Liegefläche, die an den Ecken der Wanne fixiert werden kann, so dass die Auflage nicht verrutscht. Bei Kaldewei gehört außerdem ein Nackenkissen mit zum Lieferumfang.
Der maßgefertigte "Bad-Lounger" vom Online-Versand Dawelba besteht ebenso wie die Modelle der großen Markenhersteller aus mehreren Einzelelementen, die wie bei den anderen Herstellern mit Schaumstoff gepolstert und einem wasserabweisenden Kunstleder bezogen sind. Allerdings bietet Dawelba eine größere Auswahl an Farben und Oberflächenstrukturen für den Bezug an, der wahlweise in Glatt-, Kalbs- oder Reptilleder- sowie in Karbonoptik erhältlich ist.
Außerdem erhalten die Kunden hier eine Maßanfertigung. "Kunden schreiben uns an und fragen, ob man zum Beispiel einen Sims mit abdecken kann, so dass man eine große einheitliche Fläche erhält", erklärt Bianka Hoppe von Dawelba. "Ein anderer Kunde brauchte einen runden Ausschnitt, weil sein Duschkopf im Wannenrand versenkbar ist." Solche individuellen Bedürfnisse können die meisten anderen Hersteller mit ihren Badewannenabdeckungen nicht ohne weiteres befriedigen. "Der Sonderwunsch ist in der Regel nicht teurer als die im Shop angegebenen Preise", verspricht Dawelba seinen Kunden.
Durch ihre bequeme Polsterung taugen Badewannenabdeckungen durchaus als komfortable Liegefläche – ideal zum Beispiel, wenn man sich nach dem ausgiebigen Wannenbad noch von seinem oder seiner Liebsten massieren lassen möchte. Im Bedarfsfall kann man sein Badezimmer mithilfe der Badewannenauflagen sogar zum provisorischen Gästezimmer umfunktionieren.
Einen weiteren Zusatznutzen hält Bianka Hoppe parat: "Die Wanne wird zum Wäschekorb." Unter der Auflage verschwindet die Wäsche und das Badezimmer sieht weiterhin ordentlich aus. Diese Nutzung ist aber natürlich nur dann praxistauglich, wenn auch noch eine Dusche zur Verfügung steht und die Badewanne ohnehin nur selten genutzt wird. Dann ist die abgedeckte Badewanne zugleich eine bequeme Sitzgelegenheit oder eine zusätzliche Ablagefläche für Handtücher und Ähnliches.
Doch zum Spottpreis gibt es die Maßanfertigungen trotzdem nicht. Eine vollständige Abdeckung besteht aus vier Einzelelementen, die jeweils mit 200 bis 240 Euro zu Buche schlagen. Nackenrolle und Kissen gehen extra und kosten noch einmal jeweils 50 Euro. So landet der Verbraucher für eine komplette Badewannenabdeckung inklusive Kissen und Nackenrolle bei einem doch recht stolzen Gesamtpreis zwischen 900 und 1060 Euro.
Wer allerdings glaubt, die standardisierten Badewannenauflagen wären viel günstiger, der irrt sich gewaltig: Die "Relaxliege" ist beispielsweise selbst online kaum für weniger als 1300 Euro zu finden. Beim Fachhändler können schnell um die 2000 Euro fällig werden. Bei Duravit beginnt die Preisspanne bei etwa 800 bis 900 Euro.
Wer nach günstigeren Lösungen sucht, muss ein paar Abstriche in Kauf nehmen: Für all jene, die eigentlich nur das Baden komfortabler gestalten wollen, und die dabei gern eine Ablagemöglichkeit für ihr Buch oder für Getränke hätten, bieten sich reine Badewannenbrücken an. Diese gibt es aus Holz, Kunststoff oder auch aus Metall in unterschiedlichen Varianten zu Preisen ab etwa 30 Euro. Zusätzlichen Stauraum beziehungsweise eine zusätzliche Sitz- und Liegegelegenheit im Bad schaffen Badewannenbrücken jedoch nicht.
Aber kann man sich die eigentlich doch recht simplen Matten nicht auch einfach selber bauen? "Ja, das geht natürlich", bestätigt Mareike Hermann von der Do-it-yourself-Academy (DIY Academy) in Köln gegenüber zuhause.de. "Es könnte aber schwierig sein, die Elemente untereinander zu verbinden und ein Verkratzen der Badewanne beim Verrutschen der Teile zu verhindern", führt die Expertin weiter aus. "Damit die Elemente seitlich nicht wegrutschen, kann man unter die Platten Vierkantleisten schrauben, die wie ein 'T' in die Badewanne ragen", so der Lösungsansatz der Selbstbau-Spezialistin.
Grundsätzlich braucht man pro einzelnem Element eine stabile Siebdruckplatte mit einer Stärke von 21 Millimetern, Schaumstoff für die Polsterung, Polsterwatte und ein wasserabweisendes Kunstleder für den Bezug sowie eine Anti-Rutsch- oder Gummimatte. Insgesamt rechnet Hermann für das gesamte Material mit einem Preis von gut 40 Euro pro Einzelelement. Hinzu kommen Ausgaben für einen Akkutacker, den man aber in vielen Baumärkten gegen eine geringe Gebühr ausleihen kann, für Tackernadeln und für geeigneten Kleber, falls man diese Materialien nicht ohnehin zuhause hat.
Die Platte und den Schaumstoff lässt man sich am besten direkt im Baumarkt beziehungsweise im Polsterbedarf auf Maß zuschneiden. Danach wird der Schaumstoff mit Sprühkleber auf die Holzplatte geklebt. "Dann schlägt man die Polsterwatte über den Schaumstoff. Sie schützt das Kunstleder an den Ecken und Kanten", erklärt Hermann.
Danach erhalten Platte und Schaumstoff ihren Bezug. "Das Kunstleder wird mit einer Nahtzugabe von 15 Zentimetern zugeschnitten. Die Ecken schlägt man wie bei Geschenkpapier ein." Fixiert wird der Bezug mit Tackernadeln auf der Plattenrückseite. "Hierbei ist wichtig, dass sich die Tackernadeln nicht zu dicht am Rand befinden." Sonst drohe ein Verkratzen der Wanne durch die Metallnadeln.
Anschließend schneide man die Gummimatte auf Maß und klebe diese auf die Plattenrückseite. "Am besten mit speziellem Kleber für Gummi oder einem Kraftkleber", empfiehlt Hermann. "Wer mag, kann die einzelnen Elemente dann noch mit einem Gurt und Druckknöpfen verbinden."
Einen Haken hat aber auch der günstige Nachbau in Eigenregie, wie die Expertin der DIY-Academy selbst betont. "Man muss bedenken, dass das Kunstleder zwar wasserabweisend, aber nicht wasserdicht ist und somit trotzdem Feuchtigkeit ins Holz eindringen kann." Trotz der Gummimatte und dem wasserabweisenden Bezug wird ein Selbstbau auch vom geübten Heimwerker also vermutlich nie vollständig wasserdicht sein.
"Wer also darauf sitzen und sich gemütlich abbrausen möchte, sollte besser auf einen Kunststoffsitz zurückgreifen", rät Hermann. Als Ablage beim Baden oder als generelle zusätzliche Sitzgelegenheit im Bad könne man die Eigenkonstruktion aber durchaus nutzen.